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Rezension - Das Paradies meines Nachbarn

Autor: Nava Ebrahimi
Titel: Das Paradies meines Nachbarn
Verlag: btb, Randomhouse
Seiten: 224
Erschienen: 24. Februar 2020

Inhalt:
»Salam, hier schreibt Ali-Reza. Ich kannte ihre Mutter gut und verfüge über einen Brief, den ich Ihnen überreichen soll. Es ist wichtig. Für Sie mindestens so sehr wie für mich.«

Ali Najjar glaubt, seine Vergangenheit weit hinter sich gelassen zu haben. Er ist längst in Deutschland angekommen, als Produktdesigner erfolgreich. Der Iran, Teheran, seine Familie sind für ihn eine fremde Welt. Dann erreicht ihn die Nachricht eines Unbekannten. Und alles, woran er bislang festgehalten hat, gerät ins Wanken. Randomhouse

Werbung, Rezensionsexemplar

Meinung:
Sina Koshbin ist Sohn einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters, sein Aussehen sowie sein Name lässt Ihn als Ausänder vermuten. Doch er ist Deutscher, er kennt weder das Heimatland seines Vaters, noch die Sprache... 
Im Moment scheint für Sina alles schief zu laufen, als würde er in einer Midlife-Crisis stecken, denn Sina und seine Tochter haben keinen Draht mehr zueinander, seine Frau und er haben sich nichts mehr zu sagen und wenn das nicht schon schlimm genug ist ... seine Arbeit macht Ihn auch nur noch unzufrieden. 
Ali Najjar ist Sinas neuer Chef, er flüchtete mir vierzehn Jahren vor dem Krieg aus dem Iran, ist somit Ausländer in Deutschland. Vom Charakter ist er eher aggressiv und fordernd, man hat es schwer mit Ihm und muss etwas auf seine Wortwahl achten, ganz anders als Sina Koshbin ist.

Der Schreibstil war etwas gewöhnungsbedürftig, doch ich kam schnell mit der etwas metaphorischen, bildlichen Sprache zurecht. Schwer nach zu vollziehen waren für mich die Textabschnitte, die anders als gewohnt aufgebaut waren - einige Kapitel sind ohne Gesprächspartner aufgebaut, als würde man Selbstgespräche führen oder ein Telefongespräch belauschen. Das war für mich etwas verwirrend, doch gerade da wurden gut alte Erinnerungen eingebaut.

Alt und Neu werden in dem Buch wirklich gut zusammen eingebaut und geben uns einen Blick in die alte Heimat, mit den schrecklichen Bildern vom Krieg,was einen persönlichen Blick in die Geschichte gibt.

Auch die ganzen Zusammenhänge, die die Charaktere teilweise haben, habe ich nicht ganz verfolgen und nachvollziehen können. Generell hatte ich viele Fragen beim lesen, trotz nur ca 220 Seiten des Buches, klärten sich diese teilweise zum Ende der Geschichte. 
Die Charaktere sind aber gut gewählt und ausgebaut, Sie sind alle verschieden und haben eine harte Vergangenheit, doch diese haben die Charaktere geprägt und so wachsen lassen.

Fazit:
Nava Ebrahimi hat eine tolle Sprache zu schreiben, weswegen ich unbedingt Ihr Roman "Sechzehn Wörter" lesen möchte. Mir fehlte größtenteils einfach das nachvollziehbare Verständnis, der Geschichte richtig zu folgen, doch die Charaktere fand ich sehr interessant.
4 von 5❤
Cover: 5/5
Erzählstil: 3/5
Handlung:4/5
Charaktere:5/5

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